In die monetäre Patentbewertung fließen auch viele qualitative Aspekte ein. Beispielsweise beeinflusst der rechtliche Status sehr stark das Ergebnis der quantitativen Bewertung.
Welche qualitativen Faktoren sind es nun, die für eine Patentbewertung relevant sind und Einfluss auf das Ergebnis haben? Sie zu finden und zu analysieren ist wertvoll, auch um folgende Fragen zu beantworten:
- Kann ich verschiedene Patente miteinander vergleichen?
- Wenn ja, welche Vorgehensweisen gibt es?
- Welches meiner Patente soll ich weiter aufrecht zu erhalten?
- Soll ich (m)ein Patent verkaufen?
Diese oder ähnliche Fragen tauchen im Vorfeld oder im Rahmen einer Patentbewertung immer wieder auf.
Da jedes Patent einzigartig ist, ebenso wie Ihr Geschäft, gibt es keine allgemein gültigen Antworten auf diese Fragen. Es gibt jedoch erprobte Hilfsmittel, die bei der Beantwortung helfen. Das Österreichische Normungsinstitut und das Deutsche Institut für Normung legen in nationalen Normen (ÖNORM A 6801 bzw. DIN 77100) wesentliche Aspekte als Bewertungsgrundlage fest. Bei der Bewertung werden die folgenden Schlüsselfaktoren analysiert:
- Technologische Aspekte der Erfindung wie zum Beispiel:
- die Art der Verbesserung (geringfügig oder revolutionär)
- der aktuelle Entwicklungsstand
- der Lebenszyklus
- Marktaspekte, wie
- das Marktpotenzial
- der Anteil der Technologie am Unternehmensumsatz
- Finanzielle Gesichtspunkte:
- notwendige Investitionen für die Umsetzung
- die finanzielle Kapazität des Unternehmens
- Patentrechtliche Eigenschaften, wie beispielsweise
- der aktuelle Rechtsstand
- die geografische Gültigkeit
- die Unternehmensstrategie
- die Wechselbeziehung zwischen Patent und Geschäftstätigkeit
- die geplante Anwendung des Patents (z.B. Lizensierung)
Die sorgfältige Beantwortung standardisierter Fragen zu den oben erwähnten Gesichtspunkten und eine entsprechende Gewichtung der Antworten liefern den Beitrag des Patents zum betreffenden Aspekt.
Führt man diese Bewertung für mehrere Patente durch, so können die Ergebnisse der qualitativen Bewertungen miteinander verglichen werden und die „Stärken“ und „Schwächen“ der einzelnen Patente werden sofort erkennbar.
Diese Analysen sind nicht nur auf Patente beschränkt, sondern können auch auf laufende Forschungs- und Entwicklungsprojekte angewandt werden.
Die Analyseergebnisse bilden eine hochwertige Entscheidungsgrundlage zum weiteren Vorgehen. Beispielsweise kann ein Patent aufgegeben werden, wenn es seine technologische Lebensdauer erreicht oder schon überschritten hat. Ein Entwicklungsprojekt hat besonders großes Marktpotenzial und wird daher gegenüber anderen priorisiert. Ein Patent wird verkauft, da es nicht zur aktuellen Geschäftsstrategie passt.
Die qualitative Patentbewertung bietet Ihnen ein wertvolles Hilfsmittel zur Steuerung Ihres Entwicklungsprojekts- und Patentportfolios. Die regelmäßige und gewissenhafte Überwachung Ihrer qualitativen Patentwerte gibt Ihnen fundierte Informationen über die Entwicklung Ihres Portfolios und somit Informationen über einen wesentlichen Teil Ihrer immateriellen Wirtschaftsgüter.
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